Für ernsthafte politische Diskussionen ist Günter Jauch der falsche Moderator. Zu oberflächlich, zu feige, zu ziellos ist seine Fragerei. Ließ er neulich Angela Merkel schwafeln, konnten diesmal Helmut Schmidt und Peer Steinbrück peinliche Selbstbeweihräucherung und Klugscheißerei betreiben. Das ist umso erstaunlicher, als beide wegen Versagens ihr Amt verloren haben. Helmut Schmidt wurde ja seinerzeit nicht wegen großer Erfolge, sondern wegen offenkundiger Mißerfolge gestürzt, was manche vergessen machen wollen. Und Peer Steinbrück hat noch jede Wahl verloren. Hinzu kommt, dass der selbsternannte Kanzlerkandidat Steinbrück sich bei seinen Vorhersagen bei der Bankenkrise fürchterlich geirrt und viel dummes Zeug geredet hat. Auch im Zusammenhang mit der Pleitebank HRE hat er Unheil angerichtet. Ebenso tolpatschig war er etwa im Umgang mit der Schweiz, wo er jedes diplomtische Geschick vermissen ließ. Seine an Größenwahn grenzende Selbstgefälligkeit und seine Arroganz, die durch keinerlei Leistungen begründet ist, sind unerträglich. Günter Jauch hätte also genug Grund gehabt, diese beiden Wichtigtuer mit ihren erbärmlich schlechten Leistungen zu konfrontieren. Schmidt-Schnauze z.B. hatte in seiner schnoddrigen Art seinerzeit hinaustrompetet, 5% Inflation seien ihm lieber als 5% Arbeitslosigkeit - und am Schluss hatte er beides zu verantworten. Schaumschläger wie diese beiden spekulieren offenbar auf das schlechte Gedächtnis der Leute und darauf, dass Leute wie Günter Jauch nicht fähig oder willens sind, den Widerspruch zwischen vollmundigem Gerede und erbärmlichen Taten aufzudecken. So haben sich in dieser Sendung gleich drei Versager präsentiert. Die Sendung war so schwach, dass sie auch von Anne Will hätte stammen können. Jauch war um keinen Deut besser. Anscheinend hat er zu viele Sendungen und ist dem nicht gewachsen.
Es wäre gut, wenn künftig die Gesprächspartner von Jauch weniger Schnauze und mehr Hirn zeigen würden. Für allgemeines oberflächliches Geschwätz ist die Sendezeit zu schade.
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